Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

FH Münster University of Applied Sciences

Lernverantwortung durch Mentoring stärken

6. Juli 2018

„Studieren lernen“ heißt eine im Bachelorstudiengang Betriebswirtschaft verankerte Lehrveranstaltung an der Fachhochschule Münster. Traditionell wurden den Studierenden hier im klassischen Vorlesungsformat Techniken des Lern- und Selbstmanagements vermittelt. Die Hochschule hat sich jedoch zum Ziel gesetzt, eine Lernumgebung zu schaffen, die den Erstsemestern ermöglicht, sich stärker selbstwirksam als aktiv Lernende wahrzunehmen.

Um dieses Ziel zu erreichen, wurde ein mentoriell begleitetes Format entwickelt. In diesem leiten bis zu drei studentische Mentorinnen und Mentoren eine Gruppe von max. 15 Studierenden über vier Lehr-Lerneinheiten à 90 Minuten an. Die Mentorinnen und Mentoren werden im Rahmen einer Lehrveranstaltung, die mit 6 ECTS in Modulen zweier Masterstudiengänge verankert ist, ausgebildet und durch erfahrene Dozentinnen über Supervision begleitet. Mit Teilnahme an dieser Veranstaltung erweitern die Mentoren ihre Führungskompetenz und verbinden theoretische Grundlagen von Führung mit der praktischen Leitungstätigkeit (vgl. Wolf et al., 2016; Öhlschlegel-Haubrock et al., 2016).

Erfolgsfaktor Mentorenausbildung
Das Projekt wurde von 2012 bis 2016 durch Mittel des Qualitätspakt Lehre gefördert und nach Projektende verstetigt. Eine begleitende Evaluationsstudie (Öhlschlegel-Haubrock et al., 2014) zur Messung der Wirksamkeit des Mentoringkonzepts im Vergleich zum dozentenzentrierten Lehrformat zeigt einen deutlichen Kompetenzzuwachs durch die Veranstaltung „Studieren lernen“ bei den Studierenden in der Studieneingangsphase sowohl im klassischen als auch im mentorierten Veranstaltungsformat. Die Selbstwirksamkeitserwartung als aktiv Lernende ist von Studierenden, die das mentorierte Format besucht haben, jedoch signifikant höher als in der Vergleichsgruppe.

Es wurde deutlich, dass die im Rahmen des Projektes erfolgte Mentorenausbildung einer der Erfolgsfaktoren ist, der Studierende dazu befähigt, Kompetenzen bei anderen zu fördern und bestimmte Inhalte adäquat zu vermitteln. Seit Projektstart wurde nur an wenigen Punkten eine grundlegende Änderung vorgenommen: Die Lernziele für die Erstsemesterstudierenden wurden geschärft und es erfolgte eine konkrete Verknüpfung von „Studieren lernen“ mit ausgewählten Lehrveranstaltungen des ersten Semesters. Die Prüfungsleistung in der seit 2015 zum Teilmodul aufgewerteten Veranstaltung bleibt unbenotet.