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Monitoring: Ansätze zur Erhöhung des Studienerfolgs?

06. Oktober 2017, Bonn

Als Folge der vielen Reformprozesse im Hochschulwesen ist der Bedarf an Daten aus den Hochschulen stark gestiegen. So verlangen Politik und Gesellschaft verlässliche, forschungsbasierte Informationen über die unterschiedlichen Entwicklungen im stark differenzierten Bildungs- und Hochschulwesen. Steuerungsrelevante Daten sind eine wichtige Voraussetzung für Hochschulpolitik, -verwaltung und -planung. Daher ist z. B. die Erhebung von Individualdaten der Studierenden für das Qualitätsmanagement der Hochschulen mindestens ebenso wichtig wie für die empirische Hochschul- und Wissenschaftsforschung.

Es ist zu erwarten, dass die Hochschulen den Studienerfolg ihrer Studierenden mit Hilfe von Monitoring-Verfahren und Begleitstudien transparenter darstellen und systematischer analysieren werden. Eine wichtige Konsequenz scheint die flächendeckende Einführung einer Verlaufsstatistik für Studierende zu sein, damit verlässliche empirische Daten zum Bildungsverlauf, insbesondere zum Studienabbruch, Studienfach- und Studienortswechsel, aber auch zum Übergang von Bachelor- zum Masterstudium erhoben werden können. Darüber hinaus wird seit Einführung der Campusmanagementsysteme der Zugang zu Prüfungsdaten und zu mit ihnen zusammenhängenden Informationen wesentlich erleichtert. Hochschulen können nun zeitnah die für den Studienerfolg relevanten Daten zum Prüfungsgeschehen auswerten, um eventuell bestehenden Verbesserungsbedarf zu ermitteln, den Aufbau von Frühwarnsystemen zu fördern und passge-naue Unterstützungsangebote zu entwickeln. Viele Hochschulen führen daneben auch eigenständige Befragungen durch, die ebenso dem Ziel einer Studienoptimierung dienen, oder sie nutzen dazu entsprechende Daten bundesweiter oder regionaler Untersuchungen.

Ziel dieser vom BMBF geförderten Kooperationsveranstaltung mit der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn war es, in einen kritischen Dialog mit den wichtigsten Nutzergruppen empirischer Daten innerhalb wie außerhalb der Hochschulen zu treten. Vor dem Hintergrund guter Praxisansätze aus den Hochschulen zur Sicherung des Studienerfolgs galt es zu klären, welche qualitätsgesicherten Daten in den Hochschulen wirklich sinnvoll generiert und genutzt werden können, um den vielfältigen Erwartungen und Bedarfen in der Hochschulentwicklung, der Studiengangsevaluation, des Bildungsmonitorings und der evidenzbasierten Politikberatung besser Rechnung tragen zu können.