Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

Projekt nexus: Aufgaben und Ziele

Um die Hochschulen bei der Weiterentwicklung der Studienprogramme und dem Ausbau der Studienqualität zu unterstützen, hat die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) mit Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) von 2014 bis 2020 das Projekt "nexus - Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern“ durchgeführt.

Orientierungspunkt „Student Life Cycle“

Das Projekt setzte an den wichtigsten Stationen des Student Life Cycle an. Dabei beschäftigte es sich mit der Gestaltung von Übergängen. Die Schwerpunkte des Projekts waren:

  • die Optimierung der Studieneingangsphase
  • die Förderung der Mobilität während des Studiums sowie
  • der Übergang in das Beschäftigungssystem

Daraus abgeleitet, erarbeitete das Projekt Lösungsansätze u.a. zu folgenden Fragen:

  • Wie können Studierende mit unterschiedlichen Biografien und Hintergründen besser an den Hochschulen ankommen und erfolgreicher studieren?
  • Wie können Studien- und Prüfungsleistungen, die in einer anderen Hochschule erworben wurden, transparent anerkannt werden?
  • Wie sollte ein wissenschaftliches Studium ausgestaltet sein, das die Absolventinnen und Absolventen auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich sein lässt?

„Runde Tische“: Exemplarische Lösungen für Medizin und Gesundheits­wissenschaften, Ingenieur- und Wirtschafts­wissenschaften

Das Projekt arbeitete dabei gezielt mit ausgewählten Fachgruppen in den Ingenieur-, Wirtschafts- und Gesundheits­wissenschaften sowie der Medizin zusammen, um exemplarische Lösungen zu entwickeln. Dafür wurden „Runde Tische“ einberufen, die sich während der gesamten Projektlaufzeit vertieft mit Problemen und Lösungsansätzen aus fachspezifischer Perspektive befassten. Den Runden Tischen gehörten Hochschulleitungen sowie Lehrende, Didaktiker und Studierende der jeweiligen Fachrichtung sowie Vertreter anderer Institutionen an.

Weiterer Schwerpunkt: Anerkennung von Studienleistungen

Zusätzlich zu diesen drei fachspezifischen Runden Tischen wurde ein vierter Runder Tisch einberufen, der sich mit den Themen „Anerkennung“ und „Anrechnung“ befasste. Dabei wurden Strategien und Maßnahmen zur Verbesserung der Anerkennung und Anrechnung von im In- und Ausland erworbenen Kompetenzen entwickelt. Hierzu wurden unter anderem die anwendungsorientierten Handreichungen „Kriterien für gute Anerkennung und gute Anerkennungsverfahren mit häufig gestellten Fragen“ und „Anrechnung an Hochschulen: Organisation - Durchführung – Qualitätssicherung“ erarbeitet, das „Handbuch Anerkennung an europäischen Hochschulen“ aus dem Englischen übersetzt und zahlreiche Informations- und Beratungsveranstaltungen sowie Inhouse-Beratungen und -Fortbildungen in Hochschulen zu den vielfältigen Aspekten der Anerkennung und der Anrechnung durchgeführt.

Ausgewählte Projektergebnisse

Die im Februar 2018 veröffentlichte Broschüre "Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern" bietet einen guten Überblick über die Bandbreite des Projekts und seine Akteure.

Gestaltung der Studieneingangsphase
Der Fokus der ersten Projektphase (2014-2016) lag auf einer Bestandsaufnahme von Maßnahmen zur Gestaltung der Orientierungs- und Studieneinstiegsphase. In den Runden Tischen fand eine fachspezifische Debatte zu den Maßnahmen in der Studieneingangs­phase statt. Auf diese Weise konnten besondere Erfolgs­faktoren und Ansätze für eine Verstetigung aus der Sicht der mit nexus kooperierenden Fachkulturen identifiziert werden. Entlang der Leitfrage „Wie sensibilisieren, fördern und unterstützen wir die Hochschulen?“ erarbeitete der Runde Tisch Wirtschafts­wissenschaften die Handreichung Die Studieneingangsphase in den Wirtschafts­wissenschaften. Die Frage, welche Faktoren den Erfolg von extracurricularen Maßnahmen in der Studieneingangsphase mitbestimmen, steht im Fokus einer Handreichung des Runden Tisches Ingenieur­wissenschaften. In einer weiteren Handreichung werden Ansätze und Maßnahmen zur Gestaltung der curricularen Lehre vorgestellt, die sich innerhalb eines existierenden Fachcurriculums leicht umsetzen lassen. Im Auftrag von nexus hat sich das Beratungsunternehmen CHE Consult in einem Fachgutachten mit Modellansätzen ausgewählter Hochschulen zur Neugestaltung der Studieneingangsphase beschäftigt und daraus Erfolgsfaktoren abgeleitet.

Kompetenzorientierung 
Die Kompetenzentwicklung vor dem Hintergrund des Übergangs der Absolventinnen und Absolventen in den Arbeitsmarkt bildete einen Schwerpunkt der Projektaktivitäten. Bei der Jahrestagung im März 2018 an der HU Berlin und einer Fachtagung im Februar 2019 an der TH Köln wurde die Umsetzung der Kompetenzorientierung zusammen mit der Hochschulöffentlichkeit diskutiert und vertieft. Zur Unterstützung der Hochschulen bei der praktischen Umsetzung von Maßnahmen zur Kompetenzorientierung in Studiengängen wurde ein Beratungsangebot konzipiert und in zahlreichen Hochschulen erprobt. Die Debatte um Qualitätsstandards für Praktika wurde mit einem Fachgutachten und zwei Tagungen bereichert.

Qualifikationsrahmen
Mit der Empfehlung zur Entwicklung und Umsetzung eines Fachqualifikationsrahmens in den Wirtschafts­wissenschaften und der Handreichung zur Gestaltung eines Fachqualifikationsrahmens in den Ingenieur­wissenschaften knüpfen die beiden Runden Tische fachspezifisch an den Qualifikationsrahmen für deutsche Hochschulabschlüsse (HQR) an. Die Handreichungen bieten den Hochschulen und Fakultäten bzw. Fachbereichen Orientierung und bestärken sie, eigene Fachqualifikationsrahmen zu formulieren und so eigene Standards für Kompetenzdimensionen zu setzen.

Anerkennung und Anrechnung: Angebote für Hochschulen
Der Runde Tisch Anerkennung hat ein Beratungs- und Fortbildungsangebot für Hochschulen konzipiert und an zahlreichen Hochschulen durchgeführt. Die Handreichung Kriterien für gute Anerkennung und gute Anerkennungspraxis mit häufig gestellten Fragen liefert u.a. Antworten zur Rechtssicherheit und Kriterien für praktische Hinweise zur Ausgestaltung von Anerkennung. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus den Runden Tischen Anerkennung und Wirtschafts­wissenschaften wurden Leitlinien für gute Anrechnungsverfahren erarbeitet. Darüber hinaus wurden zahlreiche Transfer- und Informationsveranstaltungen durchgeführt.

Interprofessionell lehren und lernen in Gesundheitsfachberufen
Ein im Rahmen des Rundes Tisches Medizin- und Gesundheits­wissenschaften entstandenes Impulspapier erörtert auf Grundlage von einschlägigen Projekten Chancen und Herausforderungen für das interprofessionelle Lehren und Lernen von der Studieneingangsphase bis zum Übergang in den Arbeitsmarkt. 

Impulse für die Praxis

In der nexus-Praxisdatenbank werden Konzepte und Beispiele guter Praxis aus vielen Hochschulen zur Umsetzung der Studienreform und der Kompetenzorientierung in Studium und Lehre sowie zu diversen weiteren Themen vorgestellt.

Die Schriftenreihe „nexus Impulse für die Praxis“ bietet in mehr als zwanzig Veröffentlichungen kurze Einführungen in wichtige Themen aus Studium und Lehre und verbindet diese mit gelungenen Praxisbeispielen und Projekten aus Hochschulen.

Vorgängerprojekte

Die Hochschulrektorenkonferenz unterstützt die deutschen Hochschulen seit vielen Jahren bei der Gestaltung der Europäischen Studienreform, und zwar durch mehrere vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekte: