Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

Wirtschafts­wissenschaften – Projektziele



Die wirtschaftswissenschaftlichen Fächer sind an den deutschen Hochschulen nicht nur  zahlenmäßig stark nachgefragt, sondern sie sind darüber hinaus durch die Besonderheit geprägt, dass sich unter den Studierenden überproportional viele mit beruflicher Ausbildung befinden.

Dies stellt die Fakultäten und Fachbereiche in Fragen der Durchlässigkeit und der Anrechnung, der Gestaltung der Studieneingangsphase wie auch der Arbeitsweltorientierung vor besondere Herausforderungen: Unter dem Oberbegriff „Student Life Cycle“ sollten Aspekte der Übergänge in das Studium, der Qualifizierungsphase sowie des Übergangs in Berufsfelder inner- und außerhalb der Hochschule betrachtet werden.

Der Runde Tisch Wirtschafts­wissenschaften erarbeitete konkrete Handlungsempfehlungen und unterstützte die Hochschulen bei der Umsetzung praxisorientierter Lösungen, um die Qualität von Studium und Lehre in den Fachgebieten weiter zu verbessern.

Arbeitsschwerpunkt 2015: Studieneingangsphase

Der Runde Tisch Wirtschafts­wissenschaften arbeitete im Jahr 2015 zum Schwerpunktthema „Übergang in die Hochschule - Studieneingangsphase in den Wirtschafts­wissenschaften“. Die Verbesserung des Studienerfolgs auch und gerade heterogener Studierendengruppen durch eine Neugestaltung der Studieneingangsphase stand hierbei im Mittelpunkt:

  • Welche Kenntnisse sind erforderlich, um ein wirtschaftswissenschaftliches Studium erfolgreich beginnen zu können?
  • Welchen Herausforderungen stellt sich speziell die Gruppe der beruflich Qualifizierten beim Übergang ins Hochschulstudium?
  • Welche studienvorbereitenden und -begleitenden Betreuungsformate eignen sich besonders, um der heterogenen Studierendenschaft gerecht zu werden?
  • Mithilfe welcher fachspezifischer Lehr- und Lernformate kann die Studieneingangsphase unter Berücksichtigung von Lernerverschiedenheiten gestaltet werden?

Entlang der Leitfrage „Wie sensibilisieren, fördern und unterstützen wir die Hochschulen?“ erarbeitete der Runde Tisch Wirtschafts­wissenschaften im Jahresverlauf 2015 die Handreichung „Die Studieneingangsphase in den Wirtschafts­wissenschaften“. Die Handreichung thematisiert insbesondere die Herausforderungen, die sich aus der Heterogenität der Studierenden unter anderem für die Gestaltung der Studienorientierung, passgenauer Unterstützungsangebote und aktivierender Lehr-/Lernformen ergeben. Die vorgeschlagenen Maßnahmen können Lehrende und Studierende des Fachgebiets vor dem Hintergrund ihrer spezifischen Herausforderungen didaktisch weiterentwickeln und anwenden sowie den Diskurs um „gute Lehre“ in den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen weiter vorantreiben.

Arbeitsschwerpunkte 2016 - 2018: Qualifizierungsphase und Übergang in den Beruf

In den Jahren 2016 bis 2018 widmete sich der Runde Tisch Wirtschafts­wissenschaften der Qualifizierungsphase und dem Übergang in den Beruf. Auf Basis der Neufassung des Qualifikationsrahmens für Deutsche Hochschulabschlüsse (HQR) haben sich die Mitglieder des Runden Tisches der Entwicklung eines Kompetenzprofils wirtschaftsbezogener Handlungskompetenzen/Problemlösefähigkeiten gewidmet. Dieses mündete in eine Empfehlung zur Entwicklung und Umsetzung eines Fachqualifikationsrahmens, welche durch die jeweiligen Vorsitzenden in die Fachbereichs- und Fakultätentage hineingetragen wurde und dort weiter diskutiert werden soll. Die Hochschulen und Fachbereiche haben auf diese Weise die Möglichkeit, eigene Standards für Kompetenzdimensionen zu setzen, an denen sich qualitätsgesicherte Anerkennungs- und Anrechnungsverfahren orientieren können. Aufgrund der Beschreibung der zu erwerbenden Lern- und Qualifikationsziele können die Studiengangsgestaltung, die didaktische Konzeption der Veranstaltungen und das kompetenzorientierte Prüfen in den Wirtschafts­wissenschaften unterstützt werden.

Die Arbeit des Runden Tisches Wirtschafts­wissenschaften zu den thematischen Schwerpunkten in den Jahren 2016 bis 2018 mündete in drei Publikationen:

Arbeitsschwerpunkte 2018 - 2020

Arbeitsschwerpunkte 2018 - 2020

Der Runde Tisch Wirtschafts­wissenschaften beschäftigte sich in der letzten Phase des Projekts von 2018 bis 2020 mit zwei inhaltlichen Schwerpunkten: 

Zum einen Stand das Thema Digitalisierung im Fokus der gemeinsamen Arbeit des Runden Tisches und die damit verbundenen Herausforderungen und Chancen bei der Gestaltung von Studium und Lehre. Im Besonderen wurde der Frage nachgegangen, wie digitale Kompetenzen im wirtschaftswissenschaftlichen Studium vermittelt werden können und welchen Kompetenzen im Sinne des HQR im Zuge der zunehmenden Digitalisierung und einer sich ständig verändernden Lebenswelt eine besondere Bedeutung zukommt.

Das zweite Schwerpunktthema war verbunden mit der Frage, auf welche Weise man Wissenschaftlichkeit und wissenschaftliche Professionalität in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen praxisnah und gleichzeitig domänenspezifisch vermitteln kann, im Besondern vor dem Hintergrund der Notwendigkeit einer zu etablierenden Fachidentifikation bei den Studierenden. Hierzu entstand in gemeinsamer Arbeit in der Reihe nexus Impusle für die Praxis die Publikation "Vermittlung von Wissenschaftlichkeit in wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen".

Darüber hinaus organisierte der Runde Tisch am 1. Oktober 2019 in Frankfurt am Main einen Erfahrungsaustausch zu den oben genannten Themen, bei dem ausgewählte und Good-Practice-Beispiele präsentiert wurden. In einem darauffolgenden Workshop wurde über Chancen und Herausforderungen sowie über mögliche konzeptionelle Fragestellungen bei der Gestaltung von Lehr- und Lernformaten diskutiert. Die Ergebnisse dieses Workshops waren in Teilen Grundlage für die bereits genannte Veröffentlichung.