Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

Bologna-Seminar “New Perspectives for Master Study Programmes in Europe. Implementing the Second Cycle of Bologna — A European Success story?”

25.-26.10.2011 - Berlin

Gibt es einen Europäischen Master? Diese Frage diskutierten rund 250 Expertinnen und Experten für Bildungs- und Hochschulpolitik in Berlin auf Einladung des Projekts nexus der Hochschulrektorenkonferenz (HRK). Seit der ersten Masterkonferenz in Helsinki von 2003 seien die Masterprogramme vergleichbarer geworden und wiesen trotz Vielfalt ein hohes Maß an gemeinsamen Strukturen auf, so die Einschätzung der Teilnehmenden. 
Doch durch die Vielfalt sei zugleich ein Bedarf an Orientierung und Information entstanden. Es müsse noch viel deutlicher gemacht werden, welche Inhalte und Berufsperspektiven ein Masterprogramm konkret biete. Die Qualität des Studienangebots müsse anhand verständlicher Kriterien leicht zu beurteilen sein.

Der Master müsse allerdings auch noch stärker der Heterogenität der Studieninteressierten Rechnung tragen, so die Forderung. Zugänge für sozial benachteiligte Gruppen müssten erleichtert, Übergänge durchlässiger und Anerkennungsverfahren von beruflich erworbenen Kompetenzen unbürokratischer gestaltet werden. Im Rahmen des Lebenslangen Lernens erhalte der Master eine zentrale Bedeutung für die Teilhabe an wissenschaftlicher Bildung und am Arbeitsmarkt. 
Die Nachfrage nach Masterstudiengängen werde in den nächsten Jahren auf jeden Fall noch steigen.

Ferner sprach man sich dafür aus, auch die sprachliche Vielfalt in Europa ausreichend zu berücksichtigen: Englisch dürfe nicht per se die dominante Sprache der Masterprogramme sein. Die Mobilität der Studierenden sei wichtig, ebenso aber auch eine lokale und regionale Verwurzelung der Hochschulen. Bildungspolitik dürfe sich nicht darauf beschränken, neue Strukturen zu etablieren, sondern müsse die Studienbedingungen einer zunehmend heterogenen Studierendenschaft nachhaltig verbessern. 

Diskutiert wurde auch die Situation der Masterprogramme in Deutschland. „Was wir im Bereich des Masters benötigen, ist ein breites Angebot an Studienprogrammen: Konsekutive Master, die an Bachelorprogramme unmittelbar anknüpfen; Weiterbildungs-Master, die sich an Studierende mit Berufserfahrung wenden, und schließlich transnationale Masterprogramme, die als Joint Programmes zwischen europäischen Hochschulen den Wissenschaftsstandort Europa stärken“, betonte HRK-Präsidentin Prof. Dr. Margret Wintermantel. Sie sprach sich dafür aus, dass jeder Bachelorabsolvent, der die Eignung und Neigung habe, auch die Möglichkeit erhalten solle, einen Masterstudiengang aufzunehmen. „Aber man sollte nicht erwarten, den Masterstudienplatz unbedingt an der gleichen Hochschule zu bekommen. Vielmehr sollte man die Möglichkeit nutzen, mit einem ersten Abschluss sein Studium woanders fortzusetzen“, betonte Wintermantel.

Lesen Sie auch das im Rahmen der Mastertagung geführte Interview mit Prof. Dr. Ada Pellert, Präsidentin der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW), zum Lifelong Learning und zum Weiterbildungsauftrag der Hochschulen

Diversity of Master’s Programmes strengthens Universities’ Profile

The conferences conclusions and recommendations are here and in the right column available for download.

Is there such thing as a European Master’s degree? This was the question addressed by 250 experts in education and higher education policy in Berlin, at the invitation of the German Rectors’ Conference (HRK). The participants concluded that since the first Conference on Master-Level Degrees in Helsinki in 2003, Master’s programmes have achieved greater comparability and, despite their diversity, demonstrate a high degree of common structures. At the same time, this diversity has given rise to a demand for guidance and information. There is a need for greater clarity regarding the concrete content and career prospects Master’s programmes offer. Furthermore, the quality of the courses offered must be simple to evaluate using clear criteria.  

However, there was also call for Master’s programmes to better accommodate the heterogeneity of prospective students. Access for socially disadvantaged groups must be eased, transitions be facilitated, and the recognition of workplace learning made less bureaucratic. In the context of lifelong learning, the Master’s degree presents a vital opportunity for participation in academic education as well as for entering the job market. Demand for Master’s degree programmes will undoubtedly continue to rise in the years to come.  

Furthermore, participants urged sufficient consideration of linguistic diversity in Europe. English should not be the dominant language per se for Master’s programmes. Student mobility is important, but so too is the local and regional anchoring of the universities. Higher education policy should not be confined to establishing new structures, but should also sustainably improve the studying conditions for an increasingly heterogeneous student body.

A further topic for discussion was the situation of Master’s programmes in Germany. “What we need is a broad range of Master’s degree courses: consecutive Master’s courses following directly from Bachelor’s programmes, continuing education Master’s courses designed for students with professional experience, and also transnational Master’s programmes that, as joint programmes between European universities, strengthen Europe as an academic location”, emphasised HRK President Professor Margret Wintermantel. She spoke in favour of every Bachelor’s graduate with the aptitude and inclination having the opportunity to take up a Master’s programme. “Nonetheless, one should not expect to be automatically offered a place on a Master’s course at the same university. Rather, having attained the first degree, one should then make use of the chance to continue one’s studies elsewhere,” Wintermantel stressed.

The resolutions from the conference will be forwarded as recommendations to the Bologna Follow-Up Group in preparation for the 2012 Ministerial Conference in Bucharest. Further information can be found here.