Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

Session 2: Anerkennung und Mobilität im Rahmen von Credit Mobility

Erfassung von Auslandsaufenthalten
Uta Kirchner / Jens Weibezahn, Technische Universität Berlin
Institutionalisierung von Maßnahmen zur Mobilitätsförderung
Ulrike Bischoff-Parker, Universität Flensburg

Im Mittelpunkt der Session „Anerkennung und Mobilität im Rahmen von Credit Mobility“ stand die Frage, wie die Anerkennung im Ausland erworbener Studien- und Prüfungsleistungen verbessert werden kann. Wie dies beispielhaft gelingen kann, wurde zunächst im Rahmen von zwei Praxisbeispielen erläutert:

Frau Uta Kirchner, Überseereferentin und Stellv. Leiterin des Referats „Studierendenmobilität und Internationale Studierende“, und Herr Jens Weibezahn, Geschäftsführer des Servicezentrums Wirtschaftsingenieurwesen, von der Technischen Universität Berlin präsentierten in diesem Kontext das Projekt „Punktlandung – Credits from abroad“ - eine frei zugängliche und interaktive Anerkennungsdatenbank für MINT-Studierende. In der Datenbank können Studierende unter anderem einsehen, welche Lehrveranstaltungen und Module bereits im Rahmen von Auslandsaufenthalten an der TU Berlin anerkannt wurden. Mit der Umsetzung und Implementierung der Anerkennungsdatenbank sollen eine stärkere Anerkennung der erbrachten Prüfungsleistungen und insbesondere eine Steigerung der Mobilitätsquote in den beteiligten MINT-Fakultäten erreicht werden. Frau Kirchner und Herr Weibezahn berichteten im Rahmen ihres Vortrages über die Gründe für die Einführung der Anerkennungsdatenbank und demonstrierten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Session zudem beispielhaft deren Funktionsweise. In einem ersten Schritt wird die Datenbank zunächst für den Studiengang „Wirtschaftsingenieurwesen“ und an der Fakultät „Elektrotechnik & Informatik“ genutzt. Langfristig soll die Anerkennungsdatenbank jedoch auf alle Studiengänge der TU Berlin ausgeweitet werden. Wie sich die Einführung der Anerkennungsdatenbank auf die Mobilitätsneigung und die Anerkennungsquote auswirkt, wird unter anderem im Rahmen einer Begleitstudie ermittelt.

In einem zweiten Vortrag präsentierte Frau Ulrike Bischoff-Parker, Leiterin des International Centers der Europa Universität Flensburg, den Prozess der Internationalisierung und Anerkennung im Bereich der Lehrerbildung an Ihrer Hochschule. Zur Förderung der Mobilität wurde hier neben dem Aufbau einer Anerkennungsdatenbank zudem ein Mobilitätsfenster eingerichtet sowie eine eigene Anerkennungsstelle im International Center für alle Fächer im BA Bildungswissenschaften geschaffen. Die Studierenden werden so über den gesamten Prozess (von der Planung bis zur Rückkehr) beraten und können sich über Möglichkeiten der Anerkennung informieren. Langfristig soll dieses Vorgehen auch auf andere Studiengänge übertragen werden. Zudem ist geplant, die Anerkennungsdatenbank perspektivisch auch für inländische Anerkennungsverfahren zu nutzen.

In der anschließenden Arbeitsphase tauschten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen von Kleingruppen unter anderem über potenzielle Instrumente und Maßnahmen zur Förderung von Anerkennung und Mobilität aus und diskutierten mögliche Herausforderungen und Erfolgsfaktoren für deren Umsetzung. In einer abschließenden Runde stellte sich heraus, dass es bei fast allen identifizierten Instrumenten zur Förderung von Mobilität und Anerkennung, einer möglichst klaren Kommunikation innerhalb der Hochschule bedarf. Die formale und curriculare Verankerung stelle zudem eine der größten Herausforderung bei der Umsetzung der verschiedenen Maßnahmen dar.