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Kompetenzorientierung in den Geistes- und Kultur­wissenschaften

Abstract: Jun.-Prof. Dr. habil. Sebastian Lerch, Johannes Gutenberg-Universität Mainz

Innerhalb der Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie politischer und öffentlicher Debatten ist eine Konjunktur der Beschäftigung mit Interdisziplinarität und interdisziplinären Kompetenzen festzustellen. Zum einen freilich wird das Thema (hochschul-)politisch forciert, zum anderen aber erfordert eine immer komplexer werdende Wirklichkeit mit ihren jeweiligen Problemstellungen teilweise ein Studieren, Arbeiten und Forschen von unterschiedlichen Perspektiven aus. Letzteres ist eine Stärke interdisziplinärer (Aus-)Bildung, die in zwei Merkmale mündet: Zum einen wird ein bestimmter „Denkstil“, eine bestimmte Art des Wahrnehmens, Denkens und Handelns unterstützt; zum anderen werden bestimmte Kompetenzen (bes. soziale und personale) ausgebildet. Beides sind nicht nur im Studium nachgefragte Aspekte, sondern auch am Arbeitsmarkt relevante Bezugsgrößen.

Der Beitrag stellte zunächst Merkmale von Interdisziplinarität vor, näherte sich dem Begriff und dessen Potential für Studieren, Arbeiten und Forschen an; zugleich wurden jedoch auch Grenzen und Hemmnisse interdisziplinären Handelns in den Blick genommen. Aus diesen Überlegungen heraus wurden methodisch-didaktische Möglichkeiten zur Förderung und Begleitung von Interdisziplinarität vorgestellt. Dadurch wurden Anregungen zur Diskussion auf theoretischer, empirischer und praktischer Ebene bereitgestellt.