Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

Universität Hildesheim

Kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung

19. August 2013

In dem viersemestrigen, berufsbegleitenden Masterstudiengang „musik.welt – Kulturelle Diversität in der musikalischen Bildung“ lernen Musikerinnen und Musiker, Erzieherinnen und Erzieher Sozialpädagoginnen  und -pädagogen, wie sie die musikalische Vielfalt der Kulturen in ihrer Arbeit in Schulen, in der Frühkindlichen Bildung und der Sozialen Arbeit nutzen können.

3000 Instrumente aus allen Erdteilen
Das Studium beinhaltet eine musikethnologische und -pädagogische Ausbildung. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Interkulturelle Musikpädagogik, Musik und Soziale Arbeit, Projektmanagement, Tonproduktion und Ensemblepraxis. So ungewöhnlich wie der Hörsaal – ein ehemaliger Kirchenraum mit mehr als 3000 Musikinstrumenten aus allen Erdteilen aus der Sammlung Irle – ist ihr Studium: Jeder Student erlernt ein Instrument, das nicht aus seiner eigenen Kultur stammt, und entwickelt ein Praxisprojekt.

Derzeit schließen 20 Berufstätige aus sieben Herkunftsländern – darunter Georgien, Marokko, Türkei, Russland und Iran – ihr Studium ab. Die 20- bis 60-Jährigen sind als Erzieherin und Orchestergeigerin, als Lehrer für herkunftssprachlichen Unterricht, als Elektrotechniker und freier Musiker tätig.

Mit Musik kulturelle Vielfalt nutzen
„Musik ist eine emotionale Kraft – sie kann Verständigung fördern aber auch trennend wirken“, betont der Musikethnologe Prof. Dr. Raimund Vogels. Der Kanon in Schulen sei „auf europäische Instrumente und wenige Werke reduziert“. Viele können „mit der Tatsache, dass Musikkulturen dieser Welt in gewisser Weise gleichwertig sind und ihre besonderen kulturellen und ästhetischen Fähigkeiten haben, nicht viel anfangen“, so Vogels. Das Studienprogramm soll dies ändern.

„Die Bundesrepublik Deutschland ist Einwanderungsland. Die Studierenden im Weiterbildungsstudiengang zeigen eindrucksvoll, wie wir mit kultureller Vielfalt umgehen können“, sagt Universitätspräsident Prof. Dr. Wolfgang-Uwe Friedrich.

Der Studienabschluss qualifiziert für die Ausübung von Tätigkeiten in den Bereichen Bildung, Kultur und Soziales; zum Beispiel in Schulen, Kindertagesstätten, kulturellen Einrichtungen oder Projekten in den Bereichen Sozialpädagogik, Soziale Arbeit, Frühkindliche Bildung, Migrationsarbeit und Erwachsenenbildung.

Das Projekt ist Teil des Programms „musik.weltniedersachsen" der Stiftung Niedersachsen und wurde gemeinsam mit dem Center for World Music der Stiftung Universität Hildesheim, der Hochschule für Musik und Theater Hannover, dem Musikland Niedersachsen und drei weiteren Hochschulen entwickelt.

Im Januar kommenden Jahres startet der Studiengang in die zweite Runde. Die Universität ermutigt Menschen aus Einwanderfamilien, sich bis zum 1. November 2013 zu bewerben.

Weitere Informationen auf der Internetseite der Universität Hildesheim.