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Projekt nexus - Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern der Hochschulrektorenkonferenz
 
 

nexus Newsletter 1/2012

 
 
 

Inhalt

Aktuelles
→  Neue nexus-Publikation „Diversität/Durchlässigkeit“
→  nexus-Tagung: Studierbarkeit sichern. Studium und Lehre auf dem Prüfstand
→  NRW-Umfrage zu Studienqualität
→  Kabinett beschließt Bologna-Bericht
→  Deutscher Qualifikationsrahmen: Einigung erzielt
→  NRW-Zentrum für Kompetenzentwicklung für Diversity Management gegründet
Good practice
→  InVECtra
→  Just in Time Teaching
Drei Fragen an
→  ...Univ.-Prof. Dr. Niclas Schaper
Werkstatt
→  Anerkennung von Studienleistungen
Kommentar
→  Plädoyer für ein internationales Monitoring zur kulturellen Dimension des Studiums.
Rückschau
→  Tagung „Studium 2020“
→  Symposium Künste lehren 2
→  Anders messen. Diversity Monitoring für Hochschulen
Termine
→  Aktuelle Termine
 
 
 

Editorial

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Dr. Peter A. Zervakis, Projektleiter nexus
 

Diversität und Durchlässigkeit: Chancen und Herausforderungen

Die europäische Studienreform ist in Deutschland weitgehend umgesetzt. Dies stellt die Bundesregierung in ihrem jüngst unter Mitarbeit der HRK veröffentlichten Bericht fest. Aber bedeutet dies automatisch, dass wir ein „gutes Studium“ realisieren? Was heißt Studienqualität eigentlich, wie lässt sie sich messen und gestalten? Eine gute Gelegenheit diese Frage zu diskutieren und eine Zwischenbilanz zu ziehen, bietet die gemeinsam mit dem → Verbund norddeutscher Universitäten durchgeführte Fachtagung in Hamburg am 6. und 7. März tun, zu der ich Sie herzlich einlade. Eher im Windschatten öffentlicher Diskussionen finden die Debatten statt, die „ins Herz von Bologna“ führen, etwa zur Kompetenzorientierung in Lehre und Prüfung. Welchen Mehrwert diese für die Hochschulen bringt, haben wir Prof. Scharper von der Universität Paderborn gefragt. Weitere große Herausforderungen verbinden sich mit der stärkeren Öffnung der Hochschulen für neue Studierendengruppen. Wie Hochschulen die wachsende Diversität der Studierendenschaft und die größere Durchlässigkeit zur beruflichen Bildung als Chance nutzen und gestalten können, zeigt die aktuelle nexus-Publikation, die ich Ihnen besonders empfehlen möchte.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen


   
Ihr Peter Zervakis

Mehr über das Projekt erfahren Sie unter → www.hrk-nexus.de
Haben Sie → Fragen oder Anregungen?


Aktuelles

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Neue nexus-Publikation „Diversität/Durchlässigkeit“

Die Studierendenschaft wird vielfältiger. In den Hörsäalen finden sich zwischen frisch gebackenen Abiturienten zunehmend auch Berufstätige und Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund und aus bildungsferneren Schichten. Für die Hochschulen bedeutet dies eine Bereicherung – verlangt aber auch nach neuen Strategien, flexibleren Studienmodellen und passenden Beratungsangeboten. Wie diese in der Praxis aussehen können, zeigt die neue Broschüre „Chancen erkennen – Vielfalt gestalten“ des HRK-Projekts nexus. Auf 60 Seiten stellt die Publikation Konzepte und Maßnahmen für die Stärkung von Diversität und Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung im Hochschulalltag vor. In den Beiträgen werden die theoretischen Grundlagen vorgestellt, Umsetzungsmodelle dargestellt und exemplarische Bildungsbiographien „neuer Studierender“ anschaulich beschrieben.

Die Broschüre kann kostenlos beim Projekt nexus bestellt werden
 → nexus@hrk.de oder → als PDF heruntergeladen werden.


 

nexus-Tagung: Studierbarkeit sichern. Studium und Lehre auf dem Prüfstand

Mit der Studienreform ist das Thema „Studierbarkeit“ in das Zentrum der universitären Wahrnehmung gerückt. Jeder Studiengang, jedes Modul, wird im Rahmen der Akkreditierung auf seine Studierbarkeit im Sinne der zumutbaren Arbeitsbelastung der Studierenden hin überprüft – so wollen es die Ländergemeinsamen Strukturvorgaben der KMK. Aber was heißt „gute Studierbarkeit“? Anhand welcher Kriterien kann sie tatsächlich gemessen und gesichert werden? Dies sind Leitfragen in den Projekten „Sicherung der Studierbarkeit durch Qualitätsmanagement in Studium und Lehre“ des Verbundes Norddeutscher Universitäten und des HRK-Projekts nexus. Die Tagung in Hamburg bietet Gelegenheit, erste Zwischenergebnisse mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu diskutieren, gute Beispiele auszutauschen und Schlussfolgerungen zu formulieren. Die Tagung richtet sich gleichermaßen an Lehrende und Studierende, Hochschul- und Fakultätsleitungen sowie Studienganggestalterinnen und Studienganggestalter sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Qualitätssicherung.

Informationen zum Programm und Anmeldung → auf der nexus-Internetseite.
 


 

NRW-Umfrage zu Studienqualität

Studierende in NRW sind im Großen und Ganzen mit der Qualität ihres Studiums zufrieden. So lautet das zentrale Ergebnis der Online-Umfrage des nordrhein-westfälischen Wissenschaftsministeriums zur Studierendenzufriedenheit. Drei Wochen lang hatten die NRW-Studierenden Zeit auf einer Internet-Plattform ihre Erfahrungen zu ihrem Studium mitzuteilen, Veränderungsvorschläge zu machen und zu diskutieren. Die Erkenntnisse aus der Online-Befragung wurden jetzt in ein "Bologna-Memorandum" gegossen, das die nordrhein-westfälische Wissenschaftsministerin Svenja Schulze und die Vorsitzenden der Landesrektorenkonferenzen der Universitäten und Fachhochschulen in NRW am 1. März unterzeichneten. In der Erklärung werden Maßnahmen zur Qualität der Lehre, zu Mobilität und Anerkennung von Studienleistungen und zum Übergang vom Bachelor zum Master vereinbart.

Weitere Informationen auf den Internetseiten des NRW-Wissenschaftsministeriums.
Hier findet sich auch → das "Bologna-Memorandum" (PDF, 5 Seiten).

Weitere Informationen zur Online-Umfrage stehen unter → www.besser-studieren.nrw.de zur Verfügung, etwa die detaillierte Dokumentation und Auswertung als PDF (169 Seiten).


 

Kabinett beschließt Bologna-Bericht

Die Umsetzung des Bologna-Prozesses kommt gut voran: Die Umstellung der Studiengänge auf Master und Bachelor ist weitgehend abgeschlossen, immer mehr Studierende gehen für eine Zeit zum Studium ins Ausland und die Arbeitsmarktchancen der Absolventinnen und Absolventen sind gut. Dies geht aus dem Bologna-Bericht hervor, der vom Bundeskabinett verabschiedet wurde. Der Bericht stellt Informationen zur Umstellung des Studiensystems, der Mobilität der Studierenden oder den Arbeitsmarkterfolg von Absolventinnen und Absolventen zusammen. Er wird dem Deutschen Bundestag als Information über den Stand der Umsetzung in Deutschland und in Vorbereitung der europäischen Bologna-Ministerkonferenzen zugeleitet. Die nächste Bologna-Ministerkonferenz findet → am 26. und 27. April 2012 in Bukarest statt.

Weitere Informationen:
→ Pressemitteilung des BMBF
Der Bericht kann → als PDF von den Internetseiten des BMBF heruntergeladen werden (32 Seiten, 195 KB).


 

Deutscher Qualifikationsrahmen: Einigung erzielt

Vertreter der Bundesregierung, Länder, Arbeitgeber und Gewerkschaften haben sich auf die Einstufung von Berufs- und Bildungsabschlüssen im "Deutschen Qualifikationsrahmen", kurz "DQR" geeinigt. Damit soll deren Vergleichbarkeit auch im europäischen Raum verbessert und die berufliche Mobilität gefördert werden. Nachdem die Akteure sich nicht über die Einstufung des Abiturs einigen konnten, wurde dieser Punkt vorerst ausgeklammert. Beim DQR werden alle Qualifikationen vom Hauptschulabschluss bis zur Promotion auf acht Stufen eingeordnet. Die Festlegungen im DQR sollen noch in diesem Jahr in den → Europäischen Qualifikationsrahmen (EQR) einfließen. Die Einordnung der schulischen Abschlüsse soll in fünf Jahren erneut diskutiert werden. 

Weitere Informationen unter → www.deutscherqualifikationsrahmen.de sowie → auf den Internetseiten des BMBF.




Foto: mmagallan/sxc
 

NRW-Zentrum für Kompetenzentwicklung für Diversity Management gegründet

Um allen NRW-Landeshochschulen künftig eine zielgerichtete Diversity Management-Strategie zu ermöglichen, wurde jetzt KomDiM gegründet, das Zentrum für Kompetenzentwicklung für Diversity Management in Studium und Lehre an Hochschulen in NRW. Projektträger sind die Universität Duisburg-Essen und die Fachhochschule Köln. Hochschultypübergreifend sollen hier konkrete Beiträge erarbeitet werden, um Diversity Management an den NRW-Hochschulen verankern zu können. Finanziert wird es über das Bund-Länder-Programm für bessere Studienbedingungen und mehr Qualität der Lehre.

Weitere Informationen finden Sie auf den Internetseiten des Kompetenzzentrums    → www.komdim.de

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Weitere aktuelle Nachrichten auf → www.hrk-nexus.de


Good practice

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InVECtra

Zur Verbesserung der Qualität von Studium und Lehre setzt die Universität Vechta im Rahmen des Projekts InVECTra ("Stärkung der Integration und Transmission von Kompetenzentwicklung in Lehre und Studium der Universität Vechta") ein Bündel von Maßnahmen um. Dazu gehören unter anderem Angebote für projektorientiertes Studieren in berufsfeldbezogenen und zivilgesellschaftlich relevanten Praxisfeldern, Kooperationen mit Institutionen der Region oder kompetenzorientierte Modulevaluationen. Zusätzlich bietet das „Vechta-Modul“ aufeinanderfolgende Angebote für Studienanfängerinnen und -anfänger mit Orientierungs- und Reflexionstagen, Mentoring, berufsperspektivischem Self-Assessment und vieles mehr. 

Die Ergebnisse der Maßnahmen und deren Evaluation werden in einem jährlichen Bericht dokumentiert und zur Weiterentwicklung der Angebote genutzt. In Studiengangs- bzw. Studienfachclusterkonferenzen tauschen zudem Studierende, Lehrende und Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter ihre Erwartungen, Erfahrungen und Bewertungen des Studiengangs bzw. Studienfachs regelmäßig aus, um Rückschlüsse auf Verbesserungsmöglichkeiten bei der Kompetenzorientierung, Studierbarkeit oder Prüfungsorganisation zu ziehen.


InVECtra wird für zunächst fünf Jahre mit Bundesmitteln aus dem "→ Qualitätspakt Lehre" finanziert.

Weitere Informationen unter → www.uni-vechta.de/studium/invectra


 

Just in Time Teaching

Um Studierenden rechtzeitig bei Schwierigkeiten in der Bewältigung des Lernstoffes helfen und gezielt auf ihre Fragen eingehen zu können setzt die Ostfalia Hochschule auf „Just-in-Time Teaching“ (JiTT). Bei dieser Lehr- und Feedbackmethode bearbeiten Studierende vor den Lehrveranstaltungsterminen per Internet sorgfältig formulierte Aufgaben und Fragen. Die Lehrenden verschaffen sich dann kurz vor der Lehrveranstaltung - „just in time” - einen Überblick über die studentischen Arbeitsergebnisse und passen die Lehrveranstaltung dann gezielt den Bedürfnissen ihrer Studierenden an. JiTT und andere didaktische Methoden werden an der Ostfalia vom Zentrum für erfolgreiches Lehren und Lernen (ZeLL) vermittelt. Es wird im Rahmen des → Qualitätspaktes Lehre durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit mehr als sechs Millionen Euro gefördert.

Weitere Informationen → auf  den Internetseiten der Ostfalia Hochschule.

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Weitere Good Practice Beispiele unter → www.hrk-nexus.de/material/beispiele-und-konzepte
 
Sie haben ein Praxisbeispiel, das Sie gerne vorstellen möchten?
Sprechen Sie uns an: → nexus(at)hrk.de


Drei Fragen an

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Univ.-Prof. Dr. Niclas Schaper (Foto: Privat)
 

...Univ.-Prof. Dr. Niclas Schaper

Herr Schaper ist Inhaber des Lehrstuhls für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Paderborn.

1. Was ist der Mehrwert von Kompetenzorientierung für Hochschulen?
Kompetenzorientierung in Studium und Lehre beinhaltet, dass das Studium und die zugehörigen Lehrangebote auf klar definierte Qualifikationsziele beziehungsweise zu erwerbende Kompetenzen ausgerichtet sind. Dadurch wird für Lehrende und Studierende eindeutig und nachvollziehbar definiert, was Studierende im Hinblick auf bestimmte Anforderungen und Aufgaben eines Studienfachs zum Abschluss eines Studiums oder eines Moduls zu tun in der Lage sind. Hieran können und sollten sich die Lehrplanung der Lehrenden und das Lernhandeln der Studierenden, aber auch die Prüfungen in einem Studium ausrichten. Das halte ich für einen wichtigen Mehrwert. Kompetenzorientierung führt somit auf unterschiedlichen Ebenen zu einem zielorientierteren Handeln der Lehrenden und Studierenden. Auf der Grundlage von definierten Kompetenzzielen können auch die Evaluation und das Qualitätsmanagement für die Lehre klarer ausgerichtet werden.

2. Inwiefern unterscheidet sich kompetenzorientierte von herkömmlicher Lehre?
Kompetenzorientierte Lehre hat zum Ziel, Studierende für bestimmte Aufgaben zu befähigen. Sie will nicht nur Wissen vermitteln. Vielmehr sollen die Studierenden befähigt werden, Wissen intelligent bei der Lösung bestimmter Probleme einzusetzen. Hierdurch werden sie auch auf zukünftige berufliche Anforderungen und Aufgaben besser vorbereitet. Damit dies gelingt, werden die Lernenden bei der kompetenzorientierten Lehre von Anfang an mit anspruchsvollen Aufgaben und Problemstellungen konfrontiert, etwa  wenn Medizinstudierende sich bereits beim Grundlagenstudium mit Krankheitsfällen auseinandersetzen, um sich darüber die naturwissenschaftlichen Hintergründe des Krankheitsgeschehens zu erarbeiten. Dies führt gleichzeitig zu einem aktiveren und stärker selbstgesteuerten und gemeinsamen Lernen und Problemlösen. Außerdem wird hierdurch die Anwendbarkeit des zu erlernenden Wissens direkt im Lernprozess verdeutlicht, und es führt zu einem motivierten und reflektierten Lernen.

3. Wie verändert sich die Rolle von Lehrenden und Lernenden im Lernprozess?
In der kompetenzorientierten Lehre denken und planen die Lehrenden die Gestaltung des Lehrprozesses deutlich mehr vom Studierenden her. Es geht nicht nur darum zu überlegen: „Was will ich vermitteln und wie kann ich dies ansprechend rüber bringen?“. Vielmehr müssen sie sich Gedanken darüber machen, welche Lernaktivitäten die Lernenden vollziehen müssen, um am Ende bestimmte Aufgaben erfüllen zu können. Dazu müssen sie Aufgaben entwickeln, die die Lernenden zu bestimmten Lernaktivitäten führen und anregen. Und sie müssen sich Gedanken dazu machen, wie sie die Lernenden bei den Lernaktivitäten beraten, unterstützen oder anleiten können. Die Lehrenden  werden somit zu „Gestaltern“ von Lernprozessen. Die Lernenden erhalten dabei deutlich mehr Raum für eigenes Lernen. Dadurch werden auch anspruchsvollere Anforderungen an sie gestellt: Damit das Lernen gelingt, müssen sie auch bereit sein, mehr Verantwortung für das eigene Lernen zu übernehmen und sich dafür anzustrengen und einzubringen.


Werkstatt

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Foto: adamci/sxc
 

Anerkennung von Studienleistungen

Frage an nexus: Ich habe in England 2 Semester Bildungswissenschaften (Education Studies) studiert. Jetzt möchte ich mein Studium in Deutschland fortsetzen. Können meine Studienleistungen anerkannt werden?

Antwort: Über die Anerkennung bzw. Anrechnung von Studienleistungen entscheidet die aufnehmende Hochschule. Grundvoraussetzung hierfür ist, dass die ausländische Hochschule und ggf. auch der Studiengang gemäß den Rechtsvorschriften des betreffenden Landes ordnungsgemäß anerkannt oder akkreditiert sind. Bestimmend für die Anerkennung ist darüber hinaus, dass sich die erforderlichen Lernergebnisse nicht wesentlich von den von Ihnen erbrachten unterscheiden. Um Übereinstimmungen der erbrachten Studienleistungen feststellen zu können und der aufnehmenden Hochschule die Anrechnung zu erleichtern, ist es sinnvoll, sich von der ausländischen Hochschule ein Transcript of Records aushändigen zu lassen. 

Die „Lissabon Konvention über die Anerkennung von Qualifikationen im Hochschulbereich in der europäischen Region“ regelt, dass im Falle einer Nichtanerkennung von Studienleistungen die aufnehmende Hochschule in der Pflicht steht, nachzuweisen, dass die erbrachten Leistungen einen wesentlichen Unterschied aufweisen. Sollten Leistungen nicht anerkannt werden, müssen die Studierenden darüber informiert werden, welche Maßnahmen sie ergreifen können, um die Anerkennung zu einem späterem Zeitpunkt doch noch zu erlangen. 

Ein rein schematischer Abgleich der Studienleistungen anhand der ECTS-Punkte gilt nicht als hinreichende Prüfung der Gleichwertigkeit, sondern unterstützt lediglich die im Mittelpunkt stehende Prüfung der Lernergebnisse sowie der Programmqualität.

Weitere Informationen über Anrechnungsmöglichkeiten von im Ausland erbrachten Studienleistungen bietet die → Zentralstelle für ausländisches Bildungswesen und dort die → Hinweise zur Anerkennung von Studien- und Prüfungsleistungen im Hochschulbereich.

Haben Sie auch eine Frage an das nexus-Team? → nexus@hrk.de 


Kommentar

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Tino Bargel
 

Plädoyer für ein internationales Monitoring zur kulturellen Dimension des Studiums.

Von Tino Bargel, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz

Mit der Gestaltung des Europäischen Hochschulraumes steigt der Bedarf an verlässlichen Informationen über die Erfahrungen der Studierenden und den Ertrag des Studiums, wie sie in den beteiligten Ländern ausfallen und gefördert werden. Für die Erfassung der sozialen Dimension hat sich „EURO-Student“ etabliert, dessen fünfte Erhebung unter Beteiligung von 27 Ländern seit Kurzem vorliegt. Was aber weiterhin fehlt, ist ein international vergleichendes Monitoring über die kulturelle Dimension des Studiums. Denn nur dadurch erhalten wir Auskunft, inwieweit zwei zentrale Bildungsziele der Hochschulen in Europa erreicht werden: Die Qualifizierung und Professionalität (Employability) sowie das Engagement und die Allgemeinwohlorientierung (Citizenship).

In Europa waren wir in den letzten Jahren offensichtlich zu stark mit den formalen Festlegungen des Bologna-Prozesses, mit der Ausarbeitung organisatorischer Regularien und Abstimmungen befasst, die das Studieren zwar verbindlicher machen, aber zugleich eher veröden, statt es zu beleben. Deshalb sind bei der weiteren Gestaltung des Europäischen Hochschulraumes die Facetten der Studienkultur, die Elemente der Studienqualität und die Komponenten des Studienertrages in den Mittelpunkt zu rücken.

Um dies zu leisten, sind wir allerdings darauf angewiesen, zu erfassen und zu klären, wie Studierende aktiviert und in der Lehre einbezogen werden, was zu einem erfolgreichen Studium und einem hohen Studienertrag führt, wie Forschungs- und Praxisbezüge zur Qualifizierung beitragen, wodurch die europäische Ausrichtung und internationale Mobilität gefördert wird und wie schließlich gesellschaftliche Partizipation und demokratische Haltungen unterstützt werden – kurzum was die europäische Kultur des Studierens in ihren gemeinsamen Prinzipien wie der Vielfalt ihrer Verwirklichung ausmacht.

Für ein solches „kulturelles Monitoring“ steht mit dem Deutschen Studierendensurvey ein bewährtes Instrument zur Verfügung. Konzept und Instrumentarium der seit 1982/83 durchgeführten Erhebung haben sich bewährt und werden mittlerweile von Forschungsgruppen in zahlreichen anderen Ländern Europas übernommen. Die Befunde und Vergleiche ermutigen dazu, dieses Instrumentarium zur Erfassung der kulturellen Dimension des Studiums zu nutzen und es auf eine kontinuierliche europäische Grundlage zu stellen: Es erscheint angebracht, einen solchen „International Student Survey in Europe“ (ISSUE) auf den Weg zu bringen.

Ein entscheidender Vorteil eines auf Dauer gestellten „kulturellen Monitorings“ besteht darin, dass einzelne Thematiken in ihrer Verknüpfung und zeitlichen Entwicklung bearbeiten werden können, um Trends und Veränderungen, Zusammenhänge und Folgen zu erkennen und um unberechtigte Unterstellungen von berechtigten Klagen zu unterscheiden. Eine solche differenzierte Grundlage über Studium und Studierende im internationalen Vergleich erscheint in Zeiten des Wandels unverzichtbar, wenn die begründete Steuerung der Hochschulentwicklung, die überzeugende Abstimmung zwischen den Ländern und die rationale Auseinandersetzung zwischen den Partnern und Interessenten gelingen soll.

Weitere Informationen → auf den Internetseiten der AG Hochschulforschung der Universität Konstanz. Hier finden sich  konzeptuelle Hinweise und der Fragebogen zu ISSUE, sowie die Programme und Referate der letzten drei internationalen Workshops.


Rückschau

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Tagung „Studium 2020“

Welche Rahmenbedingungen brauchen Hochschulen zur Gestaltung von Lehr- und Lernprozessen im Jahr 2020? Vor welchen Herausforderungen stehen Hochschulen? Wie heterogen sind die Anforderungsprofile der Studierenden? Welche Auswirkungen haben diese auf die Strategien der Hochschulen sowie die didaktische und mediale Gestaltung der Studienangebote? Wo liegen Chancen und Grenzen einer Öffnung von grundständigen und weiterbildenden Studienangeboten? Diese und weitere Fragen diskutierten auf Einladung der Universität Duisburg-Essen und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft gut 200 Experten und Expertinnen und Experten in Berlin. Den Impuls für die Tagung gaben empirische Befunde sowie Erkenntnisse des BMBF-geförderten Verbundprojekts „Stu+Be - Studium für Berufstätige - Erfolgsfaktoren für Lifelong Learning an Hochschulen". 

Informationen zur Tagung sowie die Präsentationen aus den Arbeitgruppen unter → www.studium2020.de


 

Symposium Künste lehren 2

Etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich Ende Januar auf Einladung der Fakultät für Musik der Universität der Künste in Berlin, um sich über die aktuelle Situation der musikalischen Hochschulausbildung in Deutschland im Zeichen von Bologna auszutauschen. Dabei bestand Einigkeit, dass die Studienreform positive Impulse für die Studiengangsentwicklung und Hochschuldidaktik gesetzt habe. Mit Blick auf die Vermittlung der Künste wurde die Bedeutung des Einzelunterrichts als unerlässliche Voraussetzung für die erfolgreiche künstlerische Qualifikation unterstrichen. Der Erwerb von Sozialkompetenzen solle insbesondere bei der Ensemblearbeit, beim theoretisch-wissenschaftlichen Erarbeiten von Musik in der Gruppe sowie bei der Kommunikation über Musik im pädagogischen Bereich gezielter gefördert werden. Zudem wurde die Notwendigkeit unterstrichen, anwendungsorientierte Forschung von Musik zu etablieren.


 

Anders messen. Diversity Monitoring für Hochschulen

Bereits Ende November letzten Jahres trafen sich auf Einladung des CHE mehr als 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, um über Chancen und Herausforderungen von Datenerhebungen zur Entwicklung von Studienangeboten zu diskutieren. Die Expertinnen und Experten waren sich einig, dass eine empirische Grundlage zu einem besseren Umgang mit der Vielfalt unter den Studierenden beitrage. Neben zahlreichen Konzepten und Projekten aus dem In- und Ausland wurde auch das Befragungsinstrument CHE Quest vorgestellt. Die Entwicklung und Erprobung des Instruments, in dem auch soziometrische Daten und weiche Faktoren wie die Gemütsverfassung während des Studiums erhoben werden, ist das zentrale Anliegen des Projektes „Vielfalt als Chance“, an dem acht Pilothochschulen beteiligt sind.

Weitere Informationen → auf den Internetseiten von CHE Consult.


Termine

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    6.3.2012 - Brandenburg
„Studienabbruch unvermeidbar?“ - Strategien zur Vermeidung vor und während des Studiums, Perspektiven für Studienaussteiger. Tagung des → Projekts „Weitersehen – Weiterbilden - Weiterkommen“ der Fachhochschule Brandenburg. Flyer der Tagung als → PDF.

6.-7.3.2012 - Hamburg
Zwischenbilanztagung. "Studierbarkeit sichern: Studium und Lehre auf dem Prüfstand." Das vorläufige Programm finden Sie → hier.

7.-9.3. 2012 - Dortmund
5. Dortmund Spring School for Academic Staff Developers (DOSS) "Organisation und Innovation - Beiträge der Hochschuldidaktik zur Hochschulentwicklung"
Weitere Informationen unter → http://www.hdz.tu-dortmund.de/doss2012

8.3.2012 - Berlin
Unternehmen, Hochschulen und Berufsakademien beim Auf- und Ausbau dualer Studiengänge zu unterstützen, ist Ziel der gemeinsamen Fachtagung von BDA, HRK und Stifterverband. Den Programmflyer sowie weitere Informationen finden Sie auf den Seiten der → BDA

20.-21.3.2012 - Hamburg
Prüfen auf dem Prüfstand: Prüfungskultur in der Rechtswissenschaft. Fachtagung des Zentrums für rechtswissenschaftliche Fachdidaktik der Universität Hamburg. Weitere Informationen und Anmeldung → auf den Internetseiten des ZrF.  

29.-30.3.2012 - Berlin
→ "Bildungsforschung 2020 – Herausforderungen und Perspektiven." Auf der Fachtagung des BMBF werden aktuelle Ergebnisse und Lösungsansätze aus der Bildungsforschung präsentiert und diskutiert.

26. -27.4.2012 -  Bukarest 
Zur Überprüfung vereinbarten Ziele zum Bologna-Prozess in den verschiedenen Teilnehmerstaaten auch erreicht werden, wurde bereits in der Bologna-Erklärung 1999 beschlossen, alle zwei Jahre die erzielten Fortschritte auf gesonderten Konferenzen zu bilanzieren. Das siebte dieser Ministertreffen findet in Bukarest, Rumänien statt.
Das vorläufige Programm finden Sie → hier.
Weitere Informationen: → www.bologna-bucharest2012.ehea.info

9.-11.5.2012 - Wien 
7. Jahrestagung der Gesellschaft für Hochschulforschung (GfHf) zum Thema "Wissenschaft als Beruf - heute. Perspektiven des akademischen Nachwuchses in der Wissensgesellschaft". Der Call for Papers → als PDF.
 
24.-25.5.2012 - Berlin
13. Jahrestagung des Arbeitskreises Evaluation und Qualitätssicherung Berliner und Brandenburger Hochschulen. Das Programm, die Online-Anmeldung, Informationen zum Tagungsort, Anreise und Unterkunft unter → www.uni-potsdam.de/zfq

29.-30.5.2012 - Hamburg
Junges Forum Hochschul- und Mediendidaktik: Innovation durch Vernetzung von Forschung und Praxis. dghd- und GMW-Nachwuchstagung an der Universität Hamburg, ausgerichtet vom ZHW. Mehr Informationen unter: → www.zhw.uni-hamburg.de 

30.5.-1.6.2012 - Hamburg

Die Arbeitsgemeinschaft für das Fernstudium an Hochschulen (AG-F) veranstaltet ihre Frühjahrstagung zum Thema → "Erfolgskonzept Fernstudium: Betreuung, Individualisierung, Methodenmix und Virtualität". Der Call for Papers als → PDF.


Gerne führen wir Ihren Veranstaltungstermin im nexus-Newsletter oder auf der nexus-Internetseite auf. Sprechen Sie uns an: → nexus(at)hrk.de
 
Weitere Termine unter www.hrk-nexus.de/aktuelles/termine


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    Haben Sie Fragen oder Anregungen? → nexus@hrk.de