Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

nexus-Tagung: Die Studieneingangsphase nachhaltig erfolgreich gestalten

6. November 2018

Der Eröffnungsimpuls von Dr. Elke Bosse nutzte die im Projekt StuFHe gewonnenen Ergebnisse aus der Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre für einen systematischen Überblick zu den vielfältigen Angeboten für einen erfolgreichen Studieneinstieg. Bild: nexus

Die Studieneingangsphase ist im Umbruch. Studierende bringen vielfältige soziale und biographische Voraussetzungen sowie unterschiedliche Kompetenzen mit. Damit Hochschulen dem besser gerecht werden und individuellen Studienerfolg von Anfang an fördern können, werden für den Übergang von der Schule oder Berufsausbildung zur Hochschule bis hin zum zweiten Semester bundesweit eine Vielzahl an Projekten, Angeboten und Maßnahmen innerhalb und außerhalb des Qualitätspakts Lehre entwickelt. Bei einer mit etwa 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmern stark nachgefragten Tagung von nexus in Kooperation mit der Universität Hamburg ging es am 30. Oktober um die Leitfrage, welche Modelle in der Studieneingangsphase sich bewährt haben und ob sich diese auf andere Hochschulen übertragen lassen.  Grundlage für die intensive, aber alles in allem nicht-kontroverse Diskussion in insgesamt vier Fachforen war ein vom Projekt nexus in Auftrag gegebenes Fachgutachten von CHE-Consult, aus dem Anregungen zur Umgestaltung der Studieneingangsphase abgeleitet wurden.

HRK-Generalsekretär Dr. Jens-Peter Gaul ordnete das Thema in die aktuelle hochschulpolitische Agenda ein und hob in seiner Eröffnung hervor, dass es in der Studieneingangsphase im Kern darum gehe, Orientierungshilfen für einen guten Start und ein erfolgreiches Studium zu bieten. Gleichzeitig sei es wichtig, „dass Hochschulen ihre Studierenden in deren Persönlichkeitsentwicklung unterstützen und sie dazu befähigen, das leisten zu können, was die Gesellschaft von Akademikerinnen und Akademikern erwartet: Den Einsatz von fundiertem Wissen und Können beim Entwickeln von Lösungsansätzen für drängende Fragen unserer Zeit.“

„Für Studierende ist das Studium einfacher zugänglich, wenn es in der Eingangsphase nicht nur zahlreiche Angebote, sondern auch eine erkennbare Struktur gibt“, erläuterte Dr. Elke Bosse, die das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierte Projekt „Studierfähigkeit - institutionelle Förderung und studienrelevante Heterogenität“ (StuFHe) an der Universität Hamburg leitet. In ihrem Impulsvortrag gab sie einen ersten Einblick in die Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre. In den anschließenden vier Fachforen wurden Bedarfsanalysen und Zielgruppen, institutionelle Strategien, Organisation und Curricula sowie Formate und Gestaltung diskutiert. Anhand von Praxisbeispielen, die Studierende kommentierten, identifizierten die Teilnehmenden weitere Gelingensbedingungen und mögliche Hürden für Projekte und Maßnahmen.

Zu diesen relevanten Erfolgsfaktoren, die im Laufe der Tagung herausgearbeitet wurden, zählen auskömmliche finanzielle und personelle Ressourcen, die Größe der Hochschulen, gut funktionierende Netzwerke von Wissenschaft, Verwaltung und Studierenden an den Hochschulen sowie transparente und partizipative Entwicklungsprozesse für Projekte und Maßnahmen, damit diese auch im Alltag greifen können.

Neben einer fachbezogenen Gestaltung der Studieneingangsphase und einer Verknüpfung mit etwa aktivierenden Lehr- und Lernkonzepten und der fachkulturellen Integration von Schlüsselkompetenzen sei auch ein disziplinenübergreifender Vergleich hilfreich, so die Diskussion. Die Expertinnen und Experten waren sich am Ende einig: „Wenn es uns noch um ‚Bildung durch Wissenschaft‘ geht, dann brauchen wir dazu auch alle unsere Wissenschaftler und deren authentisches Interesse an der eigenen Lehre, auch wenn die aus didaktischer Sicht immer irgendwie mangelhaft, nicht perfekt oder auch nicht ‚professionell‘ genug erscheinen mag,“ fasste es Prof. Dr. Gabi Reinmann, Leiterin des Zentrums für universitäres Lehren und Lernen an der Universität Hamburg, zusammen.