Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

Abstract: Podium Prüfungspraxis aus der Sicht Studierender und Lehrender

Ilka Hinzer, Ruhr-Universität Bochum

Im Gegensatz zur klassischen Klausur oder mündlichen Prüfung am Ende eines Semesters, für die hauptsächlich nur "stumpf" auswendig gelernte Dinge wiedergegeben werden müssen, bot das Projekt "Leben auf begrenztem Raum" ein Prüfungsformat, in das man sich als Student gut hineinversetzen und Wissen durch "forschendes Lernen" wirklich vertiefen konnte.

Studierende aus Geistes - und Naturwissenschaften haben in diesem Projekt gemeinsam verschiedene Themen rund um Helgoland  und den zentralen Aspekt "Leben auf begrenztem Raum" selbstständig in Gruppen erarbeitet.

Besonders war, dass man durch die Interdisziplinarität Denkmethoden aus verschiedenen Richtungen kennenlernte. Methoden und Inhalte konnten weitestgehend selbstständig  erarbeitet werden, sodass bei den Teilnehmenden das Gefühl entstand, "echte" Forschung zu betreiben.

Man hat Leistungsnachweise (Vorträge, Blogbeiträge, Exposés, wissenschaftliche Berichte) ganz anders wahrgenommen, als es bei einer klassischen Prüfung der Fall ist. Es wurden Dinge bewertet, die selbst konzipiert und erarbeitet wurden, so ist die Motivation für eine gute Bewertung natürlich ganz anders und man ist weniger unter Druck.
Die "Prüfung" war in dem Sinne am Ende dann auch fair.

Natürlich ist in dem Fall auch ein persönliches Feedback der Lehrenden einfacher und wertvoller. Durch die gemeinsame Planung, Durchführung und Auswertung lernen sich Studierende und Lehrende anders kennen, als wenn man nur im Hörsaal in einer Vorlesung sitzt.

Das Gefühl, dass man Dinge einfach nur auswendig lernen muss, wie es oft bei Prüfungen (vor allem in den Naturwissenschaften) der Fall ist, kam so gar nicht erst auf. Durch das Arbeiten mit Studierenden verschiedener Fachrichtungen wurden auch Kompetenzen vermittelt,  die generell nützlich sind (Teamwork, Hineinversetzen in fremde Methoden, Selbstständigkeit). Es war ein "nachhaltiges" Lernen mit dem Gefühl, dass man das Erlernte auch im echten Leben anwenden kann.

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