Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

„Was bedeutet gute Bildung an Hochschulen? Ergebnisse und Entwicklungsperspektiven aus dem Kompetenzforschungsprogram KoKoHs“

Prof. Dr. Olga Zlatkin-Troitschanskaia (Johannes Gutenberg-Universität Mainz) & Prof. Dr. Hans Anand Pant (Humboldt-Universität zu Berlin)

Abstract: Akademische Bildung im 21. Jahrhundert umfasst drei zentrale Dimensionen: Fachwissenschaft, Arbeitsmarktvorbereitung und Persönlichkeitsbildung (Wissenschaftsrat 2015). Dieses Verständnis stimmt mit einem ganzheitlichen Kompetenzbegriff überein (Weinert 2001). In der Hochschulbildung wird demnach ein Fokus sowohl auf die Entwicklung und Förderung von fachlichen als auch fachübergreifenden (generischen) Kompetenzen gelegt, welche im 21 Jahrhundert zunehmend an Bedeutung gewinnen, um neben der erfolgreichen Berufstätigkeit auch das lebenslange Lernen zu ermöglichen (Wissenschaftsrat 2016). Trotz des gesellschaftspolitischen Konsenses und der zunehmenden Kompetenzorientierung im Kontext der Bologna-Reform gab es bis zur letzten Dekade nur wenig evidenzbasierte Erkenntnisse über die Lernergebnisse von Studierenden und Hochschulabsolventen. In der im Jahr 2011 vom BMBF etablierten Förderinitiative KoKoHs wurden für ausgewählte, große Studiendomänen wie Wirtschafts­wissenschaften theoretisch-konzeptionelle Kompetenzmodelle und darauf basierende Messinstrumente entwickelt und erfolgreich erprobt. Diese Instrumente ermöglichen Kompetenzen von Studierenden in verschiedenen Phasen der hochschulischen Ausbildung differenziert zu beschreiben und zu erfassen (Troitschanskaia et al. 2017). Die mit den objektiven, zuverlässigen und innovativen Verfahren erfassten Daten liefern wichtige Erkenntnisse zum Kompetenzerwerb und seinen Einflussfaktoren, d.h. wie verschiedene Kompetenzfacetten im Studium effektiv gefördert werden können.

Homepage: https://www.kompetenzen-im-hochschulsektor.de/

Literatur

  • Zlatkin-Troitschanskaia, O., Pant, H. A., Toepper, M., Lautenbach, C. & Molerov, D. (2017). Valid Competency Assessment in Higher Education: Framework, Results, and Further Perspectives of the German Research Program KoKoHs. AERA Open, 3(1), 1-22. Online verfügbar unter: https://journals.sagepub.com/doi/full/10.1177/2332858416686739%20
  • Weinert, F.E. (2001). Concept of competence: A Conceptual Clarification. In Rychen, D.S. & Salganik, L.H. (Hrsg.) Defining and selecting key competencies. Seattle: Hofgrefe und Huber, S.45-65.
  • Wissenschaftsrat (2015). Empfehlungen zum Verhältnis von Hochschulbildung und Arbeitsmarkt. Zweiter Teil der Empfehlungen zur Qualifizierung von Fachkräften vor dem Hintergrund des demographischen Wandels. Positionspapier vom 16.10.2015 (Drs. 4925–15), Bielefeld.
  • Zlatkin-Troitschanskaia, O., Pant, H. A., Lautenbach, C., Molerov, D., Toepper, M., Brückner, S. (2017). Modeling and Measuring Competencies in Higher Education - Approaches to Challenges in Higher Education Policy and Practice. Wiesbaden: Springer.