Das Projekt nexus ist seit dem 30. April 2020 abgeschlossen. Alle Informationen und Texte entsprechen dem Stand zum Projektende und werden nicht weiter aktualisiert. Mit dem Themenbereich Anrechnung und Anerkennung befasst sich das aktuelle HRK-Projekt MODUS und für Studierende die Infoseite AN!.

Impulsreferat: Prof. Dr. Ursula Münch, Akademie für Politische Bildung Tutzing

Die Digitalisierung ist nicht der einzige Entwicklungstrend, der Gesellschaft, Wirtschaft und Politik maßgeblich verändert – aber vermutlich der am stärksten wirkende. Das hat Folgen für die Sozial­wissenschaften im Allgemeinen und die Politikwissenschaft im Besonderen. In erster Linie muss die Digitalisierung in politisch und gesellschaftlich verträgliche Bahnen gelenkt werden. Würde das nicht gelingen, hätte dies weitreichende negative Folgen für die Legitimation unseres politischen Systems. Schließlich würde es all diejenigen bestärken, die behaupten und/oder befürchten, dass Europäisierung, Globalisierung und Digitalisierung „Elitenprojekte“ seien, von denen eine kleine Bevölkerungsschicht auf Kosten der Mehrheit profitiere. Deshalb ist es so wichtig, dass die nicht-technologischen Implikationen der Digitalisierung, also ethische, politische, rechtliche, wirtschaftliche, soziale, zwingend mitgedacht werden. Entsprechend ausgebildete Sozial- und Politikwissenschaftler werden dringend gebraucht: in den Medien, den Bildungseinrichtungen und alle „intermediären“ Organisationen.